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organisation des stellungsbaus
besetzung
quellen




Ringstand 215
Ringstand 217






Ringstand 305






      

Srukturen Mitte: Tegelen- Swalmen- Elmpter Wald 

Allgemeine Übersicht:

Der mittlere Abschnitt der Maas-Rur-Stellung folgte zum Großteil dem Verlauf der deutsch-niederländischen Grenze. Von Tegelen-Heide aus verlief die Linie damit entlang dem Abhang des Maastals über den Weißen Stein bei Reuver, entlang des Brachter- und des Diergardtschen Waldes bis zur Strasse Brüggen- Swalmen. Dort durchquerte die Stellung die Niederungen der Schwalm und verlief weiter über die westlichen Hänge des Elmpter Waldes bis zum Meinweg-Gebiet bei Herkenbosch.

Der Abschnitt Tegelen- Swalmen:

Im Wesentlichen lehnte sich die Maas-Rur-Stellung in diesem Abschnitt an den entlang der Grenze verlaufenden Steilhang an, der von deutscher Seite hinab in die Maasebene führt. Fast auf dieser gesamten Strecke war die Stellung mit einem Panzerhindernis, das oftmals aus einem Panzergraben bestand, ausgebaut. Größtenteils führten zwei Laufgräben, ein vorderer vor dem Panzergraben sowie ein rückwärtiger Laufgraben dahinter, beiderseits parallel zu diesem Hindernis. An dem vorderen Laufgraben wurden Schützennischen sowie in einigen Abschnitten in regelmäßigen Abständen MG-Ringstände eingebaut. Dieser vordere Graben war regelmäßig durch Annäherungsgräben mit dem rückwärtigen Stellungssystem verbunden. An diesem hinteren Graben wurden ebenso Schützennischen und MG-Nester sowie Erdbunker für Unterstände angelegt.

Nr.50alt
Ringstand Nr.50 am ehem. Cafe Maalbeck                  
 

Über den genauen Verlauf sowie die Form des Ausbaues zwischen Tegelen-Heide und dem Maalbecker Weg bei Belfeld gibt es bis heute nur ungenaue Informationen. Dieser Waldabschnitt bis zum Feriengebiet „De Eekhoorn“ ist ein durch Maasdünen mit Erosionsrinnen geprägter Kiefernwald. Es konnten zwar auf einigen beherrschenden Höhen noch Reste von Gräben und Deckungslöchern aufgefunden werden, deutliche Spuren eines Stellungssystems wurden aber bis heute weder dort, noch in der östlich gelegenen Ravensheide festgestellt. Möglicherweise wurde in diesem Abschnitt kein Laufgrabensystem angelegt, worauf auch Unterlagen zum damaligen Ausbaustand hindeuten 1 Ein Panzergraben wurde aber anscheinend (möglicherweise durch das flache Vorgelände) angelegt. Zudem gibt es Hinweise auf den Ausbau eines Querriegels an dieser Stelle, und zwar nördlich Belfeld zwischen der Stellung am Maasufer und der Maas-Rur-Stellung 2.


Nr.70neu1
Ringstand Nr.70 am Grenzverlauf nördlich des Weißen Steins

Südlich von Maalbeck zog sich die Stellung dann entlang des dortigen Steilhanges bis zum Weißen Stein. Dabei ist noch unklar, ob wirklich auf der gesamten Strecke ein Panzerhindernis ausgebaut wurde, da der heute noch sichtbare Graben nördlich des Weißen Steins an dem Steilhang endet. Es ist jedoch ziemlich sicher, dass die Stellung in diesem Bereich prinzipiell aus zwei parallel verlaufenden Schützengräben bestand. Der vorderste Laufgraben erstreckte sich durch die offenen Felder und verband die dort heute noch vorhandenen MG-Ringstände miteinander. Der hintere Graben verlief über die zerklüfteten Höhen entlang der Ravensheide bis zum Weißen Stein. Die beiden Laufgräben waren wohl in regelmäßigen Abständen durch Annäherungsgräben miteinander verbunden. Zusätzlich wurden auf den Hanghöhen am rückwärtigen Graben MG-Nester und Erdbunker für Unterstände angelegt.
Im Bereich Maalbeck konnten dahingehend zwei Ringstände aufgefunden werden (siehe Karte 2).  Die Bunker Nr. 50 und 60 liegen dabei westlich vor der Zufahrt in die Ravensheide. Vermutlich sollte diese Zufahrt in Richtung Kaldenkirchen gesichert werden. Von dort verlief der vordere Laufgraben wohl
südlich durch die offenen Felder in Richtung Ringstand Nr. 70. Ob dazwischen weitere Ringstände eingebaut wurden, ist bisher nicht bekannt aber zu vermuten. Die Stellungen in den Feldern wurden jedenfalls nach dem Krieg beseitigt und sind heute nicht mehr sichtbar.
Auf der bewaldeten Oberseite des Steilhanges sowie in den zerklüfteten und unübersichtlichen Maasdünen am Waldrand lassen sich jedoch heute noch an vielen Stellen Reste von Laufgräben und Deckungslöchern auffinden.


Nr.80pesch
MG-Ringstand Nr.80 im Vorfeld der Maas-Rur-Stellung.        
Der Bunker wird heute als Fundament für einen Hochstand benutzt.



Der  Abschnitt weiter südlich bis zum Weißen Stein zeichnete sich durch einen durchgehenden Laufgraben zwischen den einzelnen Ringständen im Vorfeld aus, der in Abständen mit Querverbindungen zu rückwärtigen Erdbunkern, Deckungslöchern und MG-Nestern im Hang- bzw. Waldbereich versehen war. Die Erdstellungen im Wald waren weitestgehend ebenfalls miteinander durch Laufgräben verbunden. In diesem Abschnitt konnten bisher zwei Ringstände (Nr. 70 und 80) im Grenzverlauf festgestellt werden, die dem Steilhang etwa 100-150m vorgelagert sind. Rückwärtig zu diesen Ringständen sind bis zum Steilhang heute noch die Laufgräben im Wald erkennbar. Der vorderste Graben, der einst durch die Felder verlief, ist heute nicht  mehr vorhanden. Im Wald nördlich des Weißen Steins erstreckt sich zudem ein erhaltenes Teilstück des Panzergrabens, der nördlich am Steilhang und südlich an einem Weg endet. Ursprünglich verlief dieser Graben von dort aus weiter Richtung Südwesten, etwa dort wo sich heute ein Reiterpfad befindet. Schließlich verlief das Hindernis östlich des Weißen Steins durch den Brachter Wald (siehe Karte 2) 3 . Durch Kiesabbau bzw. Wald- und Wegebau sind heute innerhalb des Waldes nur noch wenige Fragmente des Panzergrabens erhalten. 

Nordteil
Karte 2: Detailkarte Tegelen- Swalmen (Geobasisdaten © Land NRW, Bonn www.geobasis.nrw.de)
 

Im Bereich nördlich des Weißen Steins soll sich noch ein weiterer Ringstand (Nr. 85) befunden haben 4 . Erkundungen vor Ort sowie die Auswertung von Luftbildern und Stellungskarten haben bisher jedoch keinen eindeutigen Befund ergeben. Am Weißen Stein selbst verlief der vorderste Laufgraben etwa im halbkreisförmigen Bogen westlich um diesen Grenzübergang. Dieser Graben war mit vielen Schützennischen und mindestens zwei Ringständen befestigt. So befand sich am Weißen Stein selber, einige Meter nördlich des Grenzsteins, ein gesprengter  Ringstand (Nr. 90). Dieser war bis in die 1990er Jahre in einem Gebüsch erhalten, wurde jedoch vor einigen Jahren ein Raub der dortigen Pflasterarbeiten 11 . Ein weiterer gesprengter Ringstand ist als Ruine im Vorfeld des Weißen Steins am Damm eines ehem. Weges erhalten (Nr. 95). Im Vorfeld war die Stellung am Weißen Stein einige hundert Meter mit einem Drahthindernis gesichert, wie es eigentlich für die ganze Stellung vorgesehen war 5 .

Südlich dieses Grenzpunktes verlief der vorderste Laufgraben weiter im Vorfeld des Waldrandes durch die Felder entlang der Straße „Prinsendijk“. An diesem Graben konnten bis heute 9 MG-Ringstände nachgewiesen werden, die in regelmäßigen Abständen von etwa 500m angelegt wurden. Die Schützengräben in den Feldern sowie zwei dieser Bunker wurden bis heute beseitigt. Bis mindestens 1985 war ein Ringstand (Nr.130) im Vorfeld erhalten 6 . Ebenso muss am Weg nach Meerlebroek bis in die 1990er Jahre eine Anlage existiert haben, von der jedoch heute keine sichtbaren Spuren mehr aufzufinden sind (Nr. 152) 7 . Im Jahr 2006 wurden die verbliebenen Anlagen am Prinsendijk von niederländischer Seite her zu „Gemeentelijke Monumenten“ erklärt und entsprechende Hinweisschilder angebracht, obwohl einige dieser Bunker auf deutschem Grund liegen und bereits hierzulande in den 1990er Jahren unter Denkmalschutz gestellt wurden.

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Ringstand Nr.160 am Prinsendijk mit Denkmalplakette

Der rückwärtige Laufgraben des hinteren Stellungssystems verlief in diesem Bereich zunächst östlich des Weißen Steins, dann in südlicher Richtung durch ein unübersichtliches, durch Auskiesungen geprägtes Terrain. Auf einigen schwer zugänglichen Erhebungen im Bereich des Icks- und des Führsteinbergs finden sich heute noch Reste von Feldstellungen. Am Führsteinberg existieren zudem noch Reste des Panzerhindernisses, das hier möglicherweise teilweise als Kletterhang ausgeführt wurde. Dort finden sich heute auch noch Reste der rückwärtigen Laufgräben.
Weiter südlich finden sich im Diergardtschen Wald, bedingt durch Wiederaufforstungen nach dem Krieg, heute kaum noch Überreste. Etwa 4,5 Km südwestlich des Weißen Steins am Grenzpunkt 425 wendet sich abrupt der Grenzverlauf um etwa 90°  in südöstlicher Richtung (siehe Karte 3). Dort verläuft die Stellung dann vorrübergehend auf niederländischer Seite.
Ab diesem Punkt lassen sich heute noch einige Spuren der Stellung finden. So können Teile des Panzergrabens am Hang des sog. Bosberges nachvollzogen werden, die sich fast bis an die Straße Swalmen-Brüggen ziehen. Oberhalb des Hanges finden sich besonders im Bereich des Grenzpunktes 425 noch gut erhaltene Feldstellungen. Im Verlauf des Hanges kann bis zur Strasse noch teilweise ein durchlaufender Schützengraben nachvollzogen werden.

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Reste vom Panzergraben am Bosberg in der Nähe der Straße Brüggen-Swalmen


Wie auch in anderen Abschnitten der Stellung, verlief hier ebenfalls ein Laufgraben parallel im Vorfeld zum Panzergraben. Durch Aufforstungen in der sog. Bosheide sind diese Gräben jedoch nicht mehr erhalten. Bisher konnten dort zur Sicherung der Strasse Swalmen-Brüggen drei Ringstände identifiziert werden. Im Vorfeld konnte an einem Waldweg ein Ringstand aufgefunden werden (Nr. 165), der ehemals am vorderen Laufgraben lag und heute von einem Waldweg überquert wird. Oberhalb des ehem. Panzergrabens an der Strasse Brüggen-Swalmen befindet sich ein weiterer Bunker (Nr. 166). Auf dem Gelände des Schwimmbades südöstlich der Anlage Nr. 166 befindet sich ebenfalls ein Ringstand (Nr. 167), der zwar erhalten aber heute übererdet ist.


Der Abschnitt Swalmen- Elmpter Wald


Südlich der Strasse Swalmen-Brüggen führte die Stellung direkt südlich durch die Schwalmniederung und trat dann wieder auf deutsches Territorium in den Elmpter Wald ein. Dort verlief sie relativ stark ausgebaut entlang der bewaldeten Hänge sowie teilweise im offenen Vorgelände des Lüsenkamps direkt parallel zur Grenze. Mit erreichen des Grenzbaches nördlich des Venhofes bei Herkenbosch, ging die Stellung dann wieder auf niederländisches Gebiet in den südlichen Abschnitt über.
Im Wesentlichen bestand die Stellung in diesem Abschnitt ebenfalls aus dem durchgehenden Panzergraben, sowie einem davor und dahinter angelegten Laufgrabensystem. Während im Vorfeld meist nur ein durchlaufender Graben angelegt wurde, ist der Elmpter Wald besonders im rückwärtigen Bereich
durch ein besonders stark ausgebautes Befestigungssystem geprägt, dass teilweise aus drei oder vier parallel verlaufenden Schützengräben bestand. In dieses System wurden eine Vielzahl von Stellungen, Erdbunkern und MG-Ringständen integriert.

Nach dem Übertritt über die Strasse Swalmen-Brüggen setzte sich die Stellung also noch ein paar hundert Meter bis zur Schwalm hin fort. Der Panzergraben verlief dabei durch das Gelände des heutigen Schwimmbades „De Bosberg“. Heute sind auf diesem Areal keine sichtbaren Reste mehr vorhanden.
Südlich der Schwalm setzte sich der Panzergraben fort und verlief dort geradewegs durch die offenen Felder Richtung Elmpter Wald. Begleitet wurde dieses Hindernis wiederum durch mindestens einen vorgelagerten und einen (wahrscheinlich zwei) rückwärtigen parallelen Laufgraben. Außer einem MG-Ringstand (Nr. 168) sind in diesem Bereich keine Reste der Stellungen im Gelände erhalten geblieben. Wieder auf deutscher Seite, können am Waldrand bis heute noch die Mündungen dieser Gräben aufgefunden werden. Wie bereits angesprochen, wurde die Stellung im Elmpter Wald relativ stark ausgebaut bzw. ist heute noch besonders gut erhalten.
So findet sich auf deutscher Seite ab Grenzpunkt 415 heute noch ein gut erhaltenes Grabensystem, dass in den 1990er Jahren umfangreich als Bodendenkmal (VIE125) 8 unter Schutz gestellt wurde.

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Zick-zack-förmiger Verbindungsgraben hangabwärts im nördlichen Elmpter Wald


Mitte

Karte 3:Detailkarte des nördlichen Abschnittes von der Strasse Swalmen-Brüggen über den Elmpter Wald bis zur Roermonder Bahn  (Geobasisdaten © Land NRW, Bonn www.geobasis.nrw.de)

Im gesamten Verlauf des etwa 6 Km langen Abschnitts im Elmpter Wald findet sich ein durchlaufender Panzergraben. Parallel zu diesem Panzerhindernis finden sich heute noch drei, teilweise vier durchgehende Laufgrabensysteme (Karte 3a, 3). Bisher konnten innerhalb dieses Systems 19 betonierte MG-Ringstände aufgefunden werden. Anders als im Abschnitt Tegelen- Swalmen sind diese bis auf drei Ausnahmen nicht in der freien Ebene eingebaut, sondern liegen an den bereits beschriebenen Stellungsgräben am Waldrand oder hinter dem Panzerhindernis im Wald. Als Ausnahme befinden sich die beiden Anlagen Nr. 205 und 210 direkt am Grenzweg unmittelbar südlich des Grenzüberganges der B 230 (heute Autobahn 52) sowie die Anlage Nr. 217 im offenen Vorgelände des Lüsekamps. Sie sind der eigentlichen Stellung im Wald um einige hundert Meter vorgelagert. Von dort aus konnte die ehem. Reichsstraße Roermond- Elmpt und das umgebende Flachland boebachtet und ggf. gesperrt werden. Diese drei Bunker wurden bereits in den 1990er Jahren verschlossen und sind heute als Hügelsignaturen am Wegesrand zu erkennen.

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Ringstand Nr.210 als Hügelsignatur am Grenzweg        

Ebenfalls zur Sperrung der ehem. Reichsstraße lagen drei MG-Ringstände, die Nr.197, Nr. 200 und 202, direkt oberhalb des Panzerhindernisses. Im Zuge des Ausbaues der Bundesstraße 230 zur Autobahn A 52 musste die Anlage Nr. 200 im Sommer 2007 versetzt werden. 9 Der neue Standort befindet sich heute ca. 500m weiter nördlich an einer Wegekreuzung im Wald (Nr. 200neu). Im Fortgang der Arbeiten wurde dann nördlich der Trasse ein weiterer Ringstand (Nr. 197) ausgegraben, der bereits durch vorherige Erdbewegungen verschüttet war. Dieser wurde ebenfalls geborgen und an einen neuen Standort verbracht (Nr.197neu). Im Rahmen dieser Bergungen wurden umfangreiche Grabungen und Dokumentationen durch das Rheinische Amt für Bodendenkmalpflege in diesem Bereich durchgeführt. 10

Nr.197
Auffindesituation Ringstand Nr. 197. Im Hintergrund ist die Bergestelle des Ringstandes Nr. 200 auf der anderen Straßenseite zu erkennen.

Die weiteren Ringstände, die bisher im Elmpter Wald bekannt geworden sind, wurden zumeist an taktisch günstigen Stellen eingebaut. Einige Bunker liegen direkt am (früheren) Waldrand, von wo aus die Ebenen zur niederländischer Seite eingesehen werden konnten. Dazu gehören die Anlagen Nr. 170, 176, 190, 195 und 215. Die anderen Ringstände konnten an Stellen aufgefunden werden, von denen entweder markante Wegeinschnitte oder Teile der Stellung von oberhalb des Panzerhindernisses eingesehen werden konnten (Nr. 172, 180, 203, 207, 232). Darunter wurden drei Ringstände bei Jagen 11 und 13 in unmittelbarer Nachbarschaft festgestellt (Nr. 220, 225, 230). Bisher ist unklar warum hier drei Bunker stützpunktartig konzentriert wurden.
Im Süden des Elmpter Waldes überspringt die Stellung dann die Niederungen des Grenzbaches, wobei heute dort Teile des ehem. Panzergrabens unter Wasser stehen.


Der Elmpter Wald:
Im nördlichen Teil verläuft der erste Laufgraben etwa 50-150m westlich des Panzergrabens direkt parallel zum Grenzweg. An diesem Graben finden wir heute noch Schützenlöcher und einige Abzweige in das flache Vorfeld jenseits der Grenze. Daneben wurden an diesem Graben, meist an Wegkreuzungen, MG-Ringstände eingebaut (Nr. 170, 176, 190 und 195). An vielen Stellen gibt es Verbindungsgräben zu dem zweiten Laufgrabensystem, das ca. 100m östlich, parallel oberhalb des Panzergrabens auf den Hanghöhen verläuft. Dieses verzweigte System weist in regelmäßigen Abständen den Zugang zu angelegten Erdbunkern auf. Diesem Laufgrabensystem können ebenfalls Ringstand Nr. 172 und Nr. 197 zugeordnet werden. Teilweise wurde 100-150m weiter ostwärts ein dritter Graben angelegt, an dessen Verlauf Ringstand Nr. 180 liegt.

Im südlichen Teil des Waldes gab es teilweise vier parallele Laufgrabenstränge. Der vorderste Laufgraben verlief hier entlang des Grenzweges durch die Wiesen des Lüsenkamps, durch den Melickervenn bis westlich des Venhofs auf niederländischer Seite. An diesem Graben lagen die Ringstände Nr. 205 und 210. Es gab zahlreiche Annäherungsgräben, die die Querverbindungen in den östlich gelegenen Wald herstellten. Von diesem vorderen Grabensystem sind heute nur noch Reste im südlichen Waldabschnitt entlang der Grenze erhalten. Die zweite Grabenlinie stellt die Verlängerung des ersten Grabens aus dem Nordteil dar und verläuft entlang des heutigen Waldrandes. An diesem Graben liegt beispielsweise Ringstand Nr.215. Offenbar wurde dieser Graben jedoch aufgrund des sumpfigen Geländes nicht weitergeführt. 
Etwa 50 –100 Meter östlich des Panzergrabens findet sich auf der Hanghöhe das dritte Grabensystem, ein sehr gut erhaltenes Stellungssystem mit einigen Ringständen, Erdbunkern und MG-Stellungen. Dieses System verlief einst weiter südlich durch die Niederungen des Grenzbaches bis nordöstlich/östlich des Venhofs, wo sich heute noch zahlreiche Reste von Panzer- und Laufgräben befinden.
Etwa 1- 1,2 km abgesetzt von der Grenze, konnte zentral ein viertes Grabensystem aufgefunden werden. Nördlich der heutigen A52 können noch in einigen Parzellen Reste des Grabens und von Erdbunkern aufgefunden werden. Südlich der Autobahn verläuft diese Linie ausschließlich auf dem abgesperrten Gelände der britischen Streitkräfte. Im Abschnitt beiderseits der ehem. Reichstraße (heute A52) wurde dieses System offenbar als Verteidigungsstellung ausgebaut. Es finden sich MG-Stellungen, Schützenlöcher und ein Ringstand (Nr.207). Weiter südlich findet sich nur noch ein durchlaufender Graben. Aufgrund der Tatsache, dass sich im dortigen Umfeld mehrere Dutzend gruppierter Erdbunker aller Größen befinden, handelt es sich möglicherweise um eine Art Versorgungs- oder Artilleriestellung.
EW_Ausschnitt
Karte 3a: Schematische Anordnung der Laufgraben-Systeme im Elmpter Wald (orange) im Bezug zum durchlaufenden Panzerhindernis und zu den bisher bekannt gewordenen Ringständen (blau). Rekonstruktion nach Luftbildern und Begehungen. Die Darstellung berücksichtigt nicht die exakten topografischen Begebenheiten. Das aufgefundene Schema ist heute zu etwa 75% erhalten.

 
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Laufgraben der hintersten Grabenlinie auf dem Gelände der britischen Streitkräfte
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Panzergraben im südlichen Elmpter Wald

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Laufgraben im südlichen Elmpter Wald

PzGr_EWsüd2
Panzergraben in der Niederung des südlichen Elmpter Waldes; versumpft und mit Birken bewachsen

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Fußnoten-  Klicken Sie auf die jeweilige Ziffer, um wieder in den Text zu gelangen!

1. nach Baustandskarte Niederrhein in BAM RH 11-III

2. nach Baustandskarte Niederrhein in BAM RH 11-III, Luftbild vom 02.10.1944

3. War Office Stellungskarte 21.10.1944

4. siehe IBA-Informationen 36: D. Ramakers: Ein Abschnitt der Maas-Rur-Stellung [...]

5. War Office Stellungskarte 21.10.1944 

6. War Office Stellungskarte 21.10.1944,  siehe auch im Heimatbuch des Kreises Viersen 1985: M. Groß: Ringstände am Prinsendijk und im Brachter Wald

7. War Office Stellungskarte 21.10.1944, siehe auch IBA-Informationen 36: D. Ramakers: Ein Abschnitt der Maas-Rur-Stellung [...] 

8. LVR Rheinisches Amt für Bodendenkmalpflege: Denkmalblatt VIE126

9. Rheinische Post vom 30.07.2007

10. siehe Archäologie im Rheinland 2007, S.176-178

11. siehe Fundmeldung Rheinisches Amt f. Bodendenkmalpflege. Siehe auch: H. Koschick: Der Westwall, Vom Denkmalwert des Unerfreulichen, S.101