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Herzlich
Willkommen!
[Weststellungen]:
Als
Weststellungen werden die gesamten deutschen Befestigungen westlich des
Rheins
bezeichnet, die 1944/45 in die Reichsverteidigung mit einbezogen werden
sollten. Darunter fielen ebenso die Bunker der 1938-40 erbauten
Armierungsstellungen, sowie die 1944/45
errichtet feldmäßigen Stellungen. Im
allgemeinen Sprachgebrauch werden diese Stellungen auch
insgesamt als Westwall bezeichnet.
Vorwort:
Wenn man
heute
die friedliche Landschaft zwischen Maas und
Rhein durchquert, deutet auf den ersten Blick nichts auf die
neuzeitlichen kriegerischen Ereignisse der Jahre 1944/45 hin.
Zu gerne
und
vielleicht auch verständlicherweise wurde in den
Nachkriegsjahrzehnten vieles gesprengt, vergraben, vergessen und
verdrängt.
Vielleicht
geht es manchem so wie mir, der sich über dieses
und
jenes Betonfragment oder seltsame Bodenstruktur gewundert
hat, aber
zunächst nichts mit deren Sinn (oder Unsinn) anfangen konnte.
Mittlerweile
sind nun über 60 Jahre nach Kriegsende vergangen
und
die „Enkel-Generation“, zu der ich mich auch
zähle,
beschäftigt sich in zunehmendem Maße mit der stark
ideologisch vorbelasteten Frage nach den Resten jener Zeit. Dies
äußert sich z.B. in der Anzahl zumeist privater
„Westwall-Museen“ und
Internet-Auftritte
zu diesem Thema, andererseits aber auch in den gewachsenen
Bemühungen diese Relikte unter einen gewissen offiziellen
Schutz zu
stellen.
Seit
einigen Jahren habe ich mich ausführlich sowohl mit den
festungstechnischen Vorbereitungen des Dritten Reiches für
einen
Angriffskrieg, sowie den teils unsinnigen und unmenschlichen
Versuchen, den Krieg Ende 1944 vor der
Haustüre des Reiches
aufzuhalten, beschäftigt.
Abgesehen
von den Erinnerungen, die uns durch die immer weniger
werdenden Zeitzeugen
überliefert sind, stellte sich die Frage, was ist heute noch
greifbar von dem was einst die Welt bewegte und über Leben
oder Leiden entschied.
An dieser
Stelle soll es nun um Geschichte und Geschichten gehen, die
einen kleinen Eindruck von dem geben sollen, was sich damals zwischen
Maas, Rur und Rhein zugetragen hat. Dabei sollen die Beiträge
sich
an heute noch auffindbaren, erlebbaren Artefakten und
Bodendenkmälern ausrichten und deren damaliger Zweck in einen
historischen Kontext stellen.
Wie mir
die Erfahrungen und viele freundliche Kontakte der letzten
Jahre gezeigt haben, ist das gemeinsame Interesse an der
Spurensuche und der gemeinsamen Geschichte beiderseits der
deutsch-niederländische Grenze und auch
generationenübergreifend lebhaft vorhanden.
Vielleicht
kann
die Beschäftigung mit dem was uns einst
trennen
sollte, zur Aufklärung und gegenseitigem Vertrauen
beitragen. Es bleibt zu hoffen, dass damit entgültig
die
kriegerischen Konflikte in Europa ein und für allemal
der
Vergangenheit angehören.
Freundliche
Grüße
Dr. Martin
Seltmann
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