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Ein Stützpunkt des „ständigen Ausbaues“ in der Rur-Stellung bei Melick und Herkenbosch von Martin Seltmann
EinleitungTrotz
der immensen Anstrengungen des Nazi-Regimes standhafte Befestigungen an
der
Atlantikküste zu erstellen, die heute allgemein als
Atlantikwall bekannt sind,
konnte die deutsche Verteidigung im Juni 1944 die Übermacht
der Angreifer in
der Normandie nicht ins Meer zurückwerfen. Nach drei Monaten
schwerer
Rückzugskämpfe, sah sich die deutsche
Führung mit einem schnell vorstoßenden
Gegner, einem geschwächten West-Heer und nahezu ungesicherten
deutschen
Reichsgrenzen konfrontiert. So
gewann mit der militärischen Wende im Zweiten Weltkrieg und
den alliierten
Landungen in Frankreich und Italien 1944 der bisher eher bedeutungslose
Stellungsbau wieder an Wichtigkeit. An allen Fronten wurden befestigte
Linien
geplant und teilweise in die Tat umgesetzt, um ein Vordringen der
alliierten
Streitkräfte auf das Reichsgebiet zu verhindern und so
für eine Regeneration
der deutschen Kräfte Zeit zu gewinnen. Im
Westen war der sogenannte Westwall, ein lineares Verteidigungssystem
entlang
der Westgrenze von Kleve bis zum Rhein bei Basel mit tausenden von
einzelnen
Betonbunkern, weitestgehend vor dem Krieg errichtet worden und seitdem
systematisch abgerüstet und stillgelegt worden. Hindernisse
waren abgebaut,
Feldstellungen zugeschüttet worden und die Stellungen alles
andere als in der
Lage, die zurückflutenden deutschen Truppen aufzunehmen. Schon
während seiner
Errichtung wurde der Westwall eher zum propagandistischen Bollwerk
überzeichnet
als dass er tatsächlich zur Reichsverteidigung brauchbar war.
Der
Mythos vom unbezwingbaren Westwall sollte dann Ende 1944 tausenden
deutscher
Soldaten beim Erreichen ihrer Heimat zur Hoffnung werden. Auch die
deutsche
Führung war sich noch des taktischen und psychologischen
Wertes des Westwalls
bewusst und plötzlich wurden Pläne zu dessen
Rearmierung und Ausbau erstellt. Am
24.08.1944 erließ Hitler den „Befehl über
Ausbau der deutschen Weststellungen“.
Am 31.08. folgte dann der „Befehl über Herstellung
der
Verteidigungsbereitschaft des Westwalls“. Mit diesem Befehl
wurden u.a. die
Gauleiter der Gaue im Westen Deutschlands mit dem Ausbau des Westwalls
und der
Sicherstellung der Verteidigungsbereitschaft beauftragt. Für
das heutige Nordrhein-Westfalen
waren dies die Gaue Essen, Düsseldorf und Köln-Aachen.
1
Diese
Arbeiten sollten mit Hilfe des Volksaufgebotes, d.h von zivilen
Arbeitskräften
und RAD (Reichsarbeitsdienst)-Abteilungen erfolgen, wobei die OT
(Organisation
Todt) den notwendigen Bauapparat zur Verfügung stellen und die
Aufsicht bei der
Ausführung der Arbeiten übernehmen sollte.
Stellungsbau an der „Roerstreek“ 1944/45Im September 1944 begann auch der Stellungsbau an der Roerstreek, d.h. zwischen den holländischen Ortschaften längs der unteren Rur. Ab dem 11. September 1944 wurde die männliche Bevölkerung entlang von Maas und Rur zwischen 16 und 60 Jahren aufgefordert, sich zu Schanzarbeiten ( „te sjansen“) an den Panzergräben zu melden. 5 Bereits am Vortag trafen in Melick die ersten Transporte von ausländischen Zwangsarbeitern ein. Dabei handelte es sich vor allem um russische und polnische Frauen, Mädchen und Jungen. Die Unterbringung fand oft in Scheunen und Ställen auf Stroh statt, wobei es meist an geregelter Verpflegung, Heizung und entsprechender Winterbekleidung fehlte. 6 Allein im Bereich um Roermond sollen alleine 7000 Fremdarbeiter in den Stellungen gearbeitet haben. 7 So schufteten im Bereich Melick und Herkenbosch die ansässige Bevölkerung und Tausende von hungernden und frierenden Zwangsarbeitern unter SA-Bewachung an den Panzer- und Laufgräben. Die Aufseher steckten dabei den Verlauf der Gräben ab, anschließend mussten evtl. vorhandene Bäume und Sträucher entfernt werden, um dann mit den Erdarbeiten beginnen zu können. 8 Für das nord-östliche Rurufer bedeutete dies, dass die gesamten Flächen zwischen den Dörfern und dem Ufer zu einer mehrere hundert Meter tiefen Gefechtszone ausgebaut wurde. Diese bestand aus einem durchlaufenden Panzergraben, einem kilometerlangen System aus Annäherungs- und Schützengräben, MG-Nestern und Geschützstellungen. Im Vorfeld wurden Drahthindernisse und teilweise Minenfelder angelegt. Aufgrund seiner Lage wurde Melick zur Rundumverteidigung ausgebaut, d.h. der Panzergraben und die Schützengräben verliefen rund um die Ortschaft. 9 Dazu gehörte aber ebenso, dass nebeneinanderliegende Häuser mit Durchbrüchen verbunden wurden bzw. dass an wichtigen Punkten Durchbrüche vom Keller zur Straße als Schießscharten geschaffen wurden. 10 Neben dem Stellungsbau längs der Rur wurde der Raum östlich Herkenbosch stark befestigt. Durch den nahen Verlauf einer zweiten Auffangstellung, der Maas-Rur-Stellung entlang der Grenze und durch den Meinweg-Wald, wurde ein weiterer Sperrgraben zwischen dem Rurufer östlich Herkenbosch und dem heutigen Elfenmeer angelegt, an dessen östlicher Flanke mindestens elf MG-Ringstände errichtet wurden.
Der "ständige" AusbauWie bereits oben beschrieben sollten die feldmäßigen Verteidigungsstellungen an wichtigen Abschnitten durch Betonbunker für die Panzerabwehr oder zur Unterbringung von Mannschaften verstärkt werden. Im Bereich des südlichen Niederrheins sollten besonders die Bereiche Westwall bis Wassenberg, sowie entlang der Rur bis Gemünd in der Eifel ausgebaut werden. 11 Die für den Ausbau der Rur-Stellung verantwortliche Festungspionier-Dienststelle war zunächst der Höhere Festungspionierkommandeur z. b. V. 4 (Gen. Maj. Jordan) mit Sitz in Krefeld-Hüls. Dieser Kommandeur mit seinem Fest. Pi. Stab 27 koordinierte zunächst den feldmäßiger Ausbau in der Kampfzone nach Weisungen des Fallschirm AOK 1 (Anm.: genauer unter Korps Feldt), sowie den ständigen Ausbau unter der Inspektion der Landesbefestigungen West nach Festlegung der Heeresgruppe B in festgelegter Linie Roermond-Wassenberg 12 Ab dem 28. Oktober 1944 wurde die Dienststelle in Festungs-Pionier Kommandeur XXI (Fest. Pi. Kdr. XXI, Gen. Maj. Eimler) umbenannt. Für den ständigen Ausbau war zunächst im Bereich der ganzen Heeresgruppe B der Bau von 160 Pak-Schartenstände für 8,8cm KwK 43/3 (Jagdpanther-Rohr), davon alleine 50 Stück beim Fest. Pi. Kdr. XXI. 13 Später reduziert sich diese geplante Anzahl auf 19 Stück am gesamten Niederrhein. Für diese Zwecke wurden ab Herbst 1944 sieben Bunkertypen der Baustärke B (Wand- und Deckenstärke 2 m) zum Bau freigegeben, die den Bauprogrammen des Atlantikwalls entstammen. Größtenteils waren dies Geschützschartenstände sowie Gruppenunterstände, wobei aber offenbar nur die Regelbautypen 677 und 703 zur Ausführung kamen. 14 Die Bauten der 700er Reihe stellten dabei Ende 1944 eine „Weiterentwicklung“ des durch Rohstoffmangel geprägten Festungsbaus dar. Diese vereinfachten Bauten, die mit einem minimalen Konstruktions- und Rohstoffaufwand gefertigt werden sollten, verfügten meist weder über Nebenräume, Panzerteile, noch über Be- und Entlüftung oder Gassicherheit. 15 Der Pak-Schartenstand Typ 703 bestand lediglich aus dem Geschützraum und zwei Munitionsnischen und war für den Einsatz der Pak 8,8cm KwK 43/3 (Jagdpanther-Rohr) auf Sockellafette SKLIIa mit Mauerscharte vorgesehen. Die Munitionsnischen fassten 180 Schuss. Die Größe des Eingangs lässt darauf schließen, dass eine Panzertür 1,10 x 1,70 m vorgesehen war. Aus anderen Quellen geht hervor, dass Holztüren Verwendung finden sollten. Für Geschütze mit Mündungsbremse wurde vor der Scharte eine Detonations- oder Mündungsgasgrube betoniert. Die Belüftung eines solchen Standes sollte über das Öffnen der Tür erfolgen. Für die Errichtung einer solchen Anlage mussten 300 m³ Erde ausgehoben werden und es wurden 370 m³ Beton,17 to Rundstahl und 3 to Formstahl benötigt.
Für den Bau eines solchen Bunkers waren rund drei Monate veranschlagt. 16 Beim Einsatz der Waffe sollte entweder durch die Zieloptik gepeilt werden, jedoch wurden für das direkte Richtverfahren des Geschützes ein oder zwei abgesetzte Beobachter in Form eines Ringstandes empfolen. Bisher konnte deren Ausführung vor Ort jedoch nicht einwandfrei nachgewiesen werden. Nach Augenzeugenberichten soll sich jedoch am Weg (Dorpstraat) einige Meter östlich des Melicker Bunkers so ein Stand befunden haben. Bisher konnte festgestellt werden, dass unter der damaligen Leitung des Fest. Pi. Kdr. XXI bzw. dessen Fest. Pi. Stab 27 ab November 1944 stützpunktartig mindestens zwei Pak-Schartenstände vom Typ 703 im Verlauf der Rur-Stellung im strategischen Winkel zwischen Maas und Rur südöstlich von Roermond errichtet wurden; einer am Südrand von Melick, einer westlich von Herkenbosch. 17 Entsprechend den Vorgaben des OB-West, wurden die Anlagen flankierend, mit kreuzendem Feuerbereich eingebaut. Aus Meldungen über den Fortschritt der Waffeneinbauten an das zuständige Einbau-Kommando West (Bad Godesberg) ist ersichtlich, dass vom Fest. Pi. Stab 27 mind. drei Anlagen gebaut wurden. Der Standort der dritten Anlage konnte bisher nicht ermittelt werden. Nach Augenzeugenberichten wurde am 23.11.1944 mit dem Bau des Pak-Bunkers in Melick begonnen. Die Arbeiten an den Bunkern in Melick und Herkenbosch wurden durch Holländer, Russen und Polen ausgeführt und von Mitgliedern der OT überwacht. Das Baumaterial wurde per LKW aus dem Roermonder Hafen herbeigeschafft. 18 Aus Tätigkeitsberichten der Festungspioniere geht hervor, dass die gebauten Bunker dann tatsächlich mit Geschützen ausgestattet wurden. Offenbar wurden drei Geschütze aus einer Lieferung an den Fest. Pi. Stab 21 (Jülich) an die Festungspioniere an der unteren Rur abgegeben, um die errichteten Anlagen zu bestücken. Jedoch wurde anscheinend bei einem Bunker der Betonsockel zur Geschützmontage beim Betonieren vergessen, so dass über Monate hinweg nur zwei Geschütze als feuerbereit gemeldet wurden. 19 Zusätzlich zu den Betonbunkern wurden nördlich von Melick zwei, sowie an der Straße Melick- Herkenbosch etwa 5x5 Meter große quadratische Vertiefungen angelegt. Diese können als Stellungen für weitere (Pak-) Geschütze auf offenen Betonsockeln angesehen werden. 20 Zusätzlich zu den Panzerabwehrwaffen war bis zum 04. März 1945 im Bereich des Fest. Pi. Stabes 27 der Einsatz von 28 Stck. schweren Ladungswerfern 42, 2 Stck. Panthertürmen 7,5cm, 25 Stck. 4,7cm Pak sowie 40 Stck. Kw-Turm 4803 (MG 34/42) und 11 Stck. Kw-Turm 4804 (3,7cm KwK) im Bau bzw. fertiggestellt. 21 Über die einzelnen Standorte und den weiteren Verbleib der Waffen gibt es jedoch heute keine Informationen mehr. Zu Beginn des März 1945 stellte der Stab dann wegen Vorrrücken des Feindes seine Arbeiten in der Weststellung ein und wurde später in rechtsrheinisches Gebiet verlegt.
Die
militärische Lage an der unteren Rur zum Jahreswechsel 1944/45
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Vor dem Beginn der amerikanischen Ruroffensive zwischen Ratheim und Düren am 23. Februar 1945 bildeten also die Stellungen entlang der Rur fast einen Monat lang die Frontlinie. Die Ortschaften lagen also in direkter Schussentfernung und nicht selten wurde mit Granat- und Gewehrfeuer herübergeschossen, wie die vielen Einschüsse an Häusern und am Melicker Bunker noch heute bezeugen. In der Landschaft zwischen Melick und Herkenbosch sind die meisten Zeugnisse jener Zeit und die Reste der einstigen Stellungsbauten verschwunden. Die meisten Befestigungen die in den Erdboden gegraben wurden, wurden, um eine Bestellung der Ackerflächen zu ermöglichen, direkt nach dem Krieg zugeschüttet. Dazu wurden an die Eigentümer des Landes pro laufendem Meter Graben Entschädigungen gezahlt, so dass diese entweder in Eigenleistung oder gegen Bezahlung eingeebnet wurden. Das Areal im Norden Melicks, wo sich einst die Gräben und Geschützstellungen befanden, ist heute Siedlungsfläche. Lediglich zwischen den beiden Ortschaften nordwestlich des Hammerhofes sind auf einer bewaldeten Geländestufe die Reste der Laufgräben und darunter ein Stück des gefluteten Panzergrabens erhalten. Von den beiden errichteten Pak-Schartenständen wurde die Anlage bei Herkenbosch zwischenzeitlich entfernt. Der Bunker in Melick steht nach wie vor am südlichen Ortsrand an der Dorpstraat gelegen. Nach dem Krieg ging die Anlage in den Besitz des Landwirtes über und wurde etwa 50 Jahre lang als Schafstall benutzt. Zwischen 1995 und 1997 wurde die Anlage von der Stichting Instandhouding Kleine Landschapselementen in Limburg (IKL) als Fledermausquartier umgebaut. Dazu wurden der Eingang sowie die Scharte zugemauert, letztere wurde mit einer Revisionsklappe versehen. Als Gegenleistung durfte der Eigentümer einen separaten Schafstall aufbauen. 32 An Vorder- und Rückseite des Bunkers wurde das Erdreich angeglichen, so dass der einstige Eingang und die Hälfte der Scharte sowie die Mündungsgasgrube heute unterirdisch liegen. In die linke Munitionsnische wurde zudem eine lose Backsteinwand als Fledermausunterschlupf eingebaut. Nach über 60 Jahren zeigen sich deutliche Verfallserscheinungen an der Bausubstanz, die eigentlich für tausend Jahre halten sollte. Nicht nur durch die zahlreichen Einschüsse sondern auch durch Errosion platzt an vielen Stellen Beton ab und die Armierungseisen werden sichtbar. Möglicherweise sind dies die Auswirkungen der Witterungsbedingungen (Frost) und der Materialknappheit beim Bau der Anlage. Zudem wurde von den einheimischen Arbeitern beim betonieren oftmals viel Sand und Eisstücke aus den zugefrorenen Panzergräben mit verarbeitet. 33 Da der Bunker nicht in Trogbauweise errichtet wurde, steht der Geschützraum heute knöcheltief unter Wasser.
Oben: Der Melicker Bunker in den letzten Jahrzehnten; 1995 als Schafstall mit offener Treppenscharte (links). 1997 kurz nach dem Umbau zum Fledermausquartier mit zugemauerter Scharte (rechts). |
Unten: Die Anlage im heutigen Zustand (2007). Deutlich sind die vielen Einschüsse und Frostschäden an der Frontseite zu erkennen (links). Auf der Rückseite befindet sich der ehemalige Eingang des Bunkers heute unterhalb des Wiesenniveaus. |
Verschliffene
Reste von Schützengräben und MG-Nestern auf der
Geländestufe zwischen Melick und Hammerhof (unten).
Wassergefüllter Graben unterhalb des Hanges, der als Rest im Verlauf des ehemaligen Panzergrabens angesehen werden kann (rechts). |
Obwohl der ständige Ausbau in großen Maßstäben geplant wurde, wurden bis Ende Januar 1945 von den beiden Fest. Pi. Kdr. XIX und XXI im Abschnitt Rindern - Trier nur ganze vier ständige Anlagen betoniert. 34 Der ständige Ausbau konnte im Rahmen der Planungen offenbar im Bereich des Höheren Kommando Niederrhein in der Pantherstellung und einem Teil der Linie Roermond- Wassenberg durchgeführt werden. 35 Daher ist die Errichtung von Schartenständen Typ 703 bisher nur aus der Pantherstellung zwischen dem Ijsselmeer bei Nijkerk und Wageningen bekannt. Dort wurden im Herbst 1944 über 20 Stück vom Fest. Pi. Kdr. XVIII errichtet von denen heute noch 12 erhalten sind. 36 Das Scheitern diese Konzeptes, wie es sich auch an der Rur verdeutlichte, ist letztlich auf die äußeren Umstände zurückzuführen. So fehlten gegen Ende des Krieges die Transportmöglichkeiten, Betriebsmittel und Baumaterialien, um weitere Anlagen zu errichten. 37 Aufgrund sinkender Zahlen von Arbeitskräften und letztlich der Unmöglichkeit Anlagen unter Feindeinwirkung fertigzustellen, wurden auf Vorschlag des Oberkommandos Fest.- Bereich West, je nach Kriegslage nur noch die begonnenen Anlagen weitergebaut. Als Konsequenz daraus fand schließlich der verstärkte feldmäßige Einsatz von Pak-Geschützen auf Betonsockeln bzw. der weitere Ausbau in der Erft-Stellung statt. 38 Durch die US-Offensive an der Rur und den anschließenden Vormarsch zwischen dem 23. Februar und dem 1. März 1945, wurde das Gebiet zwischen Effeld und Venlo also spätestens am 28. Februar von der Wehrmacht geräumt. Damit waren die mühselig durch Zwangsarbeiter gebauten Stellungen, Panzergräben und letztlich auch die stützpunktartig gebauten Pak-Bunker bedeutungslos geworden. Glücklicherweise bedeutete dies aber auch, dass die Ortschaften in diesem Abschnitt vor den schlimmsten Zerstörungen durch Kampfhandlungen verschont blieben und die lange Zeit der deutschen Besetzung sowie die Wochen der alliierten Belagerung nun endlich zu Ende gingen.
Ich
möchte mich zuerst bei Herrn Harrie Thevissen und seiner Frau
aus Melick für
die Gastfreundschaft und die eindrucksvollen Berichte zu den
Kriegsereignissen
bedanken. Sie ermöglichten eine Besichtigung der Anlage in
Melick und letztlich
auch das Zustandekommen dieses Beitrags.Weiterhin
bedanke ich mich bei Herrn Dirk Rütten, Waldfeucht und Herrn
Peter Janssen,
Venlo für die Zurverfügungstellung von
Bildmaterialien sowie Herrn Patrick
Fleuridas für die Überlassung der
Regelbauzeichnungen. Ich
danke auch dem Bundesarchiv- Militärarchiv Freiburg
für die Unterstützung der
Recherchen.
1. Bettinger
und Bühren, Teil I, S. 518,519 2. W.
Hubatsch: Hitlers Weisungen für die Kriegführung
1939-1945, S.272ff 3. M.
Groß: Der Westwall zwischen Niederrhein und Schneeifel, S.
352, siehe auch Befehl OK H-Gr.B Nr. 211/44 in: BAM RH III/185 4. auch
zeitw. als „Roermond-Linnich-Stellung“
bezeichnet in BAM RH III/197K 5.
Erinnerungen H. Thevissen, Melick 6. dito 7. siehe
E. Munnicks: Van kazemat tot kelderleven: Roermond 1944- 1945 8. Erinnerungen
H. Thevissen, Melick 9. Luftbilder
R.A.F. 19.11.1944 10. Erinnerungen
H. Thevissen, Melick 11. Befehl
zur Linienführung OB-West Ia 10 577/44 in BAM RH III 185 12. Bettinger
und Bühren, Teil I, S. 528. (Die Quelle hierfür
konnte noch nicht überprüft werden) 13. bei
Bettinger und Bühren, Teil I, S. 551 ist von 50 geplanten
Pak-Bunkern zwischen Roermond und Wassenberg die Rede. Laut
Unterlagen
sind jedoch bis zum 18. 02. im gesamten
Befehlsbereich des Fest.
Pi.
Kdr. XXI 50 Anlagen geplant. 14. M.
Groß: Der Westwall zwischen Niederrhein und Schneeifel 15. DAWA
Sonderheft 10: Die Regelbauten des Heeres im Atlantikwall, S. 6, S.150.
Siehe auch: Einzelanordnung Nr. 2 für den Ausbau der
Weststellung und des Westwalls in: BAM
RH III/128 16. dito 17. Erinnerungen
H. Thevissen, Melick; Luftbilder R.A.F. 19.11.1944 18. dito 19. Meldungen
über den Waffen- Einbau bis 21.01.45, bis 04.02.45 in BAM RH
12-20/45 20. Luftbilder
R.A.F. 19.11.1944 21. Meldungen
über Waffen-Einbau bis zum 4.3.1945 in BAM RH 12-20/45 22. siehe
E. Munnicks: Van kazemat tot kelderleven: Roermond 1944- 1945 23. Erinnerungen
H. Thevissen, Melick 24. H.Gootzen,
K. Connor: The Battle for the Roer Triangel, S. 184 25. E.
Munnicks: Van kazemat tot kelderleven: Roermond 1944- 1945, S. 457 26. H.Gootzen,
K. Connor: The Battle for the Roer Triangel 27. E.
Munnicks: Van kazemat tot kelderleven: Roermond 1944- 1945, S.510 28. ebenda
S.531 29. L.Hügen:
Der Krieg geht zu Ende, S.43 30. E.
Munnicks: Van kazemat tot kelderleven: Roermond 1944- 1945, S.533ff. 31. L.Hügen:
der Krieg geht zu Ende, S.55ff. 32. Auskunft
des Eigentümers 33. Erinnerungen
H. Thevissen, Melick bezogen auf einen Bunker bei Herkenbosch 34. M.
Groß, S. 357, laut Befehl OKH Nr.11 499/44 waren noch
für das 1. Quartal 1945 der Bau von 250
Pak-Ständen Typ
680 (=704) sowie 150 Pak-Ständen vom Typ 703 in der
Weststellung geplant. (in: BAM RH III/185) 35. Bettinger
und Bühren, Teil I, S. 555. (Die Quelle hierfür
konnte noch nicht überprüft werden) 36. B.
Rietberg: Gebiedsvisitie voor de Grebbelinie, Bijlage I, S.24 37. Bettinger
und Bühren, Teil I, S.551 38. siehe
dazu Anlage 2 zu In. West Nr.2093 a/44 vom 26.11.44 (in: BAM RH III/185)
Gedruckte
Quellen:
Bert
Rietberg: Gebiedsvisitie voor de Grebbelinie, Bijlage I; Provincie
Utrecht 2006
Eric
Munnicks: Van kazemat tot kelderleven- Roermond 1939-1945; Selbstverlag
2007, ISBN 978-90-802304-9-1 Kontakt: www.kazematkelderleven.nl
Dieter
Bettinger, Martin Büren: Der Westwall - Geschichte der
deutschen
Westbefestigungen im Dritten Reich - Band 1 und 2; Biblio
Verlag 1990, ISBN 3-7648-1458-6
Har
Gootzen, Kevin Connor: Battle for the Roer Triangle - Operation
Blackcock -
Jan. 1945; Selbstverlag 2006, ISBN 978-90-9021455-9 Kontakt:
www.operation-blackcock.com
Harry
Lippmann, DAWA Sonderheft 10: Die Regelbauten des Heeres im
Atlantikwall;
Deutsches Atlantikwall Archiv 1999, ISBN 3-931032-10-8
Ludwig
Hügen: Der Krieg geht zu Ende- Niederrheinische Berichte zur
Operation Grenade
1945; Kreis Kempen-Krefeld 1974
Manfred
Groß: Der Westwall zwischen Niederrhein und Schnee-Eifel -
Archäologische Funde
und Denkmäler des Rheinlandes Band 5; Rheinland-Verlag
1982, ISBN 3-79270-644-X
Walther
Hubatsch: Hitlers Weisungen für die Kriegführung
1939-1945; Dörfler Verlag, ISBN
3-895555-173-2
Wolfgang
Fleischer: Feldbefestigungen des deutschen Heeres 1939-1945;
Dörfler Verlag
2006, ISBN 3-89555-212-7
Patrick
Fleuridas, Karel Herbots, Dirk Peeters: Constructions-
Normaliséés- Regelbauten
600-699, 700-704, Selbstverlag 2008 Kontakt:
www.bunkers.be
Merkblatt
57/5 „Bildheft neuzeitlicher Stellungsbau“
Quellen
des Bundesarchiv- Militärarchiv Freiburg:
Befehle
zum Ausbau der Weststellungen OB-West/ OKH/ H- Gr. B in
BAM RH III/185
Tätigkeitsberichte
der Fest. Pi. Stäbe über Waffeneinbau in BAM
RH 12-20/45
Richtlinien
und Anordnungen des
Gen. d. Pi. Fest.
in BAM RH III/128
Baustandskarte
Niederrhein in BAM RH III/197K